Der Bauer, die Kühe und die Frau.
Dass es auf einem Bauernhof mit Milchvieh nicht verzärtelt hergeht, ahnt man auch als Städter. Auf dem Hof von Paul und seiner Frau herrschen jedenfalls raue Sitten. Da bleibt, zwischen Stall und Scheune, wenig Platz für Gefühligkeit. Und doch ist auf Pauls Hof einiges anders als üblich: Der Bauer empfindet für seine Kühe eine fast zärtliche Zuneigung. Nennt sie beim Namen und wacht sorgfältig und aufmerksam über ihre Trächtigkeit, die Geburten und die jungen Kälber. Seinen eigenen Kindern gegenüber ist er schon weniger liebevoll. Er vergisst schon einmal ihre Namen und erinnert sich nur grob an die Reihenfolge, in der sie geboren wurden.
Eigentlich könnte das Stoff für eine Satire sein, aber das Lachen erstickt einem bereits im Halse, wenn es zum ersten Mal um Pauls Ehefrau geht. Die nennt er „die Vulva“ und benimmt sich ihr gegenüber als Scheusal; er beschimpft und schlägt sie. Behandelt sie wie Vieh. Nur etwas schlechter und herzloser…
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Noëlle Revaz: Von wegen den Tieren.
Roman.
Aus dem Französischen von Andreas Münzner
Wallstein Verlag, Göttingen 2018
ISBN: 978-3-8353-3243-0
252 Seiten, 20 Euro