Über die „Hunde Clicker-Box“ von Sabine Winkler

…und es hat „Klick“ gemacht

Pepita und ich sind ja eher skeptische und kritische Geister. Pepita hat vor vielem Angst. Ich bin misstrauisch gegenüber Erziehungstrends. Nun kam aber diese handliche Clicker-Box ins Haus und wir standen vor der Aufgabe, sie zu testen. Zunächst einmal las ich die kleine Broschüre (das sollte man unbedingt vorher tun) und dachte mir: Das klappt nie. Pepita hielt ich den mitgelieferten, handlichen Clicker vor die Nase. Beim ersten „Klick“, das ich vorsichtig in der Hosentasche machte, verschwand Pepita unter dem Sofa. Dann legten wir – nach einer kurzen Redaktionskonferenz – das Projekt „Clicker-Training“ auf Eis.

Ich las das Booklet ein zweites Mal und sah die Trainingskarten durch. Das las sich alles so vielversprechend, dass ich Pepita zu einem zweiten Versuch bewegen konnte. Also: Leckerchen in die Tasche, Clicker in die Hosentasche und: „Action“. Ich klickte und Pepita futterte. Klappte prima und Pepita merkte schnell: „Klick“ ist das neue Pseudonym für „Gut gemacht“ (gleichbedeutend mit Leckerchen).

Die Autorin Sabine Winkler erklärt das Verfahren so klar und einfach, dass auch Klick-Ignoranten, wie ich einer war, zum Ziel kommen. Winkler hat Biologie und Verhaltensforschung studiert und ist in der Lage auf 46 Seiten zu erklären, worauf es beim Klicken ankommt. Das Schöne ist: Der Hund kann beim Clickern nichts falsch machen kann. Der Nachteil: Frauchen kann einige Fehler machen und ist, was das Timing und die Fingergeschicklichkeit (Clicker plus Leckerchen plus Targetstab) echt gefordert. Die Autorin hat daher gleich Antworten und Lösungsvorschläge für die häufigsten Fragen und Probleme bereitgestellt.

Pepita und ich gehen jetzt schon souverän mit Nasentarget und Pfotentarget um. Alle Angst vor dem Clicker ist bei ihr verschwunden, so dass sie ihre tägliche Unterrichtseinheit bereits energisch einfordert. Etwas gilt es zu beachten: Da beim Clickern massenweise Leckerchen zum Einsatz kommen, habe ich das „richtige“ Futter deutlich reduzieren müssen. Ein zweiter Leckerchen-Praxis-Tipp: Die Leckereien für kleine Hunde so winzig wie möglich wählen. Da Pepita nicht schlingt sondern stets ordentlich kaut, dauert es sonst sehr lange, bis man den nächsten „Klick“ setzen kann.

Gut gefällt mir an der Clicker-Box, dass die verschiedenen Übungen auf separate Karten gedruckt sind. Diese Karten sind robust, wasserunempfindlich und so klein, dass sie in jede Hosentasche passen. So trägt man nicht ein ganzes Handbuch mit sich herum, sondern nur die zwei bis drei Übungskarten, mit denen man gerade arbeitet. Hat man eine Karte „abgearbeitet“ kommt sie zurück in den Karton und man kann sich darüber freuen, dass der Stapel der erledigten Karten stetig anwächst.

Für Pepita und mich ist das Clickertraining mehr Spiel als Arbeit. Wir haben Freude daran und werden immer kreativer, was die Umsetzung der Aufgaben angeht. Natürlich „kostet“ das Training Zeit, wenn man am Ball bleiben möchte. Clickern bedeutet nicht, dass man per Knopfdruck einen tippitopp abgerichteten Hund hat (wer will das auch). Wir integrieren das Training in den Alltag und die Gassigänge, da kommen wir locker auf eine Stunde Zusatzvergnügen täglich.

Unser ganz persönliches Fazit:

Die Clicker-Box ist ein praktisches Einsteiger-Set, das sich auch für Clicker-Skeptiker unter den Hunden und Menschen hervorragend eignet.


Abbildung Cover: Rechte beim Verlag


Zur Box:

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Sabine Winkler: „Hunde Clicker-Box“

Gräfe und Unzer-Verlag, München, 2016 (aktualisierte Neuausgabe)

46 Seiten Booklet, 36 Trainingskarten, ein Clicker, 14,99 Euro.

ISBN 978-3-8338-4635-9

4 Kommentare zu „Über die „Hunde Clicker-Box“ von Sabine Winkler

  1. Hallo Nacho,
    das habe ich mir gleich gedacht, dass es an dir nicht liegt. Aber über die kognitiven Fähigkeiten unserer sogenannten „Besitzer“ schweige ich mich lieber aus. Menschen halt…
    Ich bin mir sicher, dass Du das Klickern lieben wirst und mit etwas Geduld kapiert auch der Alte worum es geht.
    Herzliche Deine Pepita. Wir machen jetzt gleich einen Schnneespaziergang

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  2. Hi Pepita,
    ich habe den Alten erstmal beschäftigt, damit der hier nicht noch mehr Blödsinn über mich verbreitet.
    Dank deinen Ausführungen habe ich jetzt verstanden, worauf es ankommt, wenn man mit dieser Leckerchen-Maschine gekonnt umgehen möchte. Früher dachte ich immer, warum nervt mich der Alte mit der Klickerei? Jetzt weiß ich, dass er damit nur ankündigt, dass er gleich was springen lässt. Von mir aus kann er ab sofort klicken, bis er schwarz wird.
    Gut, dass wir uns kennengelernt haben, meine liebe Pepita!
    Dein Nacho

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  3. Ich mochte den Klick zuerst auch nicht und verkrümelte mich aufs Sofa. Aber ich habe Frauchen beigebracht, dass ich -die richtigen Leckerchen vorausgesetzt – durchaus kooperationswillig bin. Frauchen klickt jetzt wie wild bei den einfachsten Sachen und rückt mit den besten Leckerchen raus. Im Moment ist die Geschmacksrichtung Spekulatius (bio und mit Rindfleisch) angesagt. Mit der Nase was anstupsen, mit der Pfote auf etwas drauftapsen. Echt easy und die Alte flippt aus. Frauchen ist glücklich, ausgelastet und stolz auf die Fortschritte. Was will Hund mehr.
    Beste Grüße aus dem verschneiten Taunus sendet Pepita.

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  4. Genau diese Clicker-Box hatte ich auch mal. Leidet hat sich Nacho nie an den Clicker gewöhnt. Auch wenn ich ihn in der Hosentasche gedrückt habe, ist Nacho auf und davon. Aber wahrscheinlich hätte ich länger durchhalten müssen. Doch Geduld ist leider nicht so meine Stärke…
    Herzliche Grüße, Achim

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